Das neue Schuljahr

Das neue Schuljahr hätte regulär im September beginnen sollen, doch bis jetzt haben die Schulbehörden die Schulen nicht geöffnet. Daher finanziert der Verein seit Anfang Oktober in Hilat Al Bir einen freiwilligen Unterricht für Grundstufe und Mittelschule. Es werden vor allem die Hauptfächer Arabisch, Mathematik und Englisch unterrichtet.

Der Unterricht findet hauptsächlich in den Schulen Ibni Zibeir und Tadamoun statt, die Schüler und Schülerinnen der zwei Schulen werden gemeinsam unterrichtet. Auch der Unterricht der höheren Klassen findet hier statt. Für die kleineren Kinder ist der Weg oft zu weit, so dass Unterricht für die jüngeren Kinder der Schulen Sadaqa, Al Amal und Al Salam gemeinsam dort stattfindet. Auch im Kindergarten findet Vorschulunterricht statt und Unterricht für die Schüler der ersten bis vierten Klasse. Hier engagieren sich hauptsächlich Studenten und Uni Absolventen beim Unterricht mit den Kleinsten.

Der Unterricht wird von den Schulleitungen organisiert und findet täglich drei Stunden statt. Das hilft auch den Lehrern, denn sie bekommen so mindestens ein kleines Salär. Der Unterricht wird von den Lehrern gehalten, die in Hilat Al Bir wohnen, auch gibt es einige Lehrer, die in Khartoum unterrichtet haben und aufgrund des Krieges jetzt wieder in Hilat Al Bir sind.

Die Eltern und Lehrer sind froh, dass wenigstens etwas Unterricht stattfindet, da die Kinder in den letzten Jahren viel versäumt haben. Ende November wurde ein Test gemacht, um zu sehen, ob bzw. welche Fortschritte in den acht Wochen erzielt wurden. Ein Ergebnis davon war, dass einige der Kinder gut mithalten können, es jedoch viele gibt, die sehr schwach sind und bei denen es mittlerweile an den einfachsten Grundlagen mangelt. Die Lehrer arbeiten jetzt verstärkt mit den schwächeren Schülern in kleinen Gruppen, um dem entgegenzuwirken.

Wir führen den freiwilligen Unterricht weiter und hoffen einfach nur, dass die Schulbehörden die Schulen bald öffnen und dann auch ein Gehalt für das Lehrpersonal von den Behörden bezahlt wird. Man kann inzwischen fast schon von einer verlorenen Generation sprechen, Kinder die ohne Bildung und ohne Perspektiven aufwachsen.